IPv6 Deaktivieren Ubuntu

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IPv6 Adressen auf Ubuntu deaktivieren

IPv6 Deaktivieren Ubuntu

IPv6 kann in bestimmten Situationen unerwünscht sein, für Systeme die auf IPv6 verzichten können, und nur unter IPv4 betrieben werden sollen, kann das IPv6 Protokoll deaktiviert werden.

Den IPv6 Stack deaktivieren bei Debian und Ubuntu 16.04/17.04

sudo vi /etc/sysctl.d/99-sysctl.conf

net.ipv6.conf.all.disable_ipv6 = 1
net.ipv6.conf.default.disable_ipv6 = 1
net.ipv6.conf.lo.disable_ipv6 = 1

Soll nur ein bestimmtes Interface ohne IPv6 auskommen, zB. ens160.

net.ipv6.conf.ens160.disable_ipv6 = 1

Die Datei sysctl.conf speichern und die Einstellung aktivieren.

sudo sysctl -p

Möchte man IPv6 im laufenden Betrieb deaktivieren, gilt folgendes Command.

echo 1 > /proc/sys/net/ipv6/conf/all/disable_ipv6
echo 1 > /proc/sys/net/ipv6/conf/default/disable_ipv6

Alternativ kann dieser Befehl in der Console ausgeführt werden.

sysctl -w net.ipv6.conf.all.disable_ipv6=1
sysctl -w net.ipv6.conf.default.disable_ipv6=1

IPv6 ist nun deaktiviert, ein Reboot ist nicht notwendig.

Wird die Entfernung von IPv6 für laufende Dienste zum Verhängnis, so zB. der SSH Server, kann die Konfiguration angepasst werden.

vi /etc/ssh/sshd_config

#AddressFamily any
AddressFamily inet
#oder hash(#) entfernen
#ListenAddress 0.0.0.0
ListenAddress 0.0.0.0

Danach den SSH-Daemon restarten.

systemctl restart sshd

Bei Postfix kann ebenfalls erforderlich sein, das ipv4 loopback Interface anzupassen.

vi /etc/postfix/main.cf

#inet_interfaces = localhost
inet_interfaces = 127.0.0.1

Die Überprüfung auf IPv6 Adressen.

ifconfig | grep inet6

Das Internet Protocol Version 6 (IPv6)

Das Internet Protocol Version 6 (IPv6), früher auch Internet Protocol next Generation (IPng) genannt, ist ein von der Internet Engineering Task Force (IETF) seit 1998 standardisiertes Verfahren zur Übertragung von Daten in paketvermittelnden Rechnernetzen, insbesondere dem Internet. In diesen Netzen werden die Daten in Paketen versendet, in welchen nach einem Schichtenmodell Steuerinformationen verschiedener Netzwerkprotokolle ineinander verschachtelt um die eigentlichen Nutzdaten herum übertragen werden.

IPv6 stellt als Protokoll der Vermittlungsschicht (Schicht 3 des OSI-Modells) im Rahmen der Internetprotokollfamilie eine über Teilnetze hinweg gültige 128-Bit-Adressierung der beteiligten Netzwerkelemente (Rechner oder Router) her. Ferner regelt es unter Verwendung dieser Adressen den Vorgang der Paketweiterleitung zwischen Teilnetzen (Routing). Die Teilnetze können so mit verschiedenen Protokollen unterer Schichten betrieben werden, die deren unterschiedlichen physikalischen und administrativen Gegebenheiten Rechnung tragen.

Im Internet soll IPv6 im Laufe der Zeit die Version 4 des Internet Protocols (IPv4) vollständig ablösen, da es deutlich mehr Adressen bietet, von denen die IANA bei IPv4 auf globaler Ebene 2011 die letzten vergeben hat. Kritiker befürchten ein Zurückdrängen der Anonymität im Internet durch die nun mögliche zeitlich stabilere und weiter reichende öffentliche Adressierung. Befürworter bemängeln die zögerliche Einführung von IPv6 angesichts der ausgelaufenen globalen IPv4-Adressvergabe. Zugriffe auf Google von Nutzern aus Deutschland enthielten im April 2022 zu etwa 60 % IPv6.

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