WordPress vor Angriffe schützen

Botnetze greifen WordPress weltweit an, schütze dein WordPress vor Angriffe

Der Angriff selbst ist dabei denkbar einfach, es wird versucht, sich mit „admin“ einzuloggen. Um das Passwort herauszufinden, wird schlichtweg eine entsprechende Vorlage aus tausenden Einträgen sehr schnell abgearbeitet. Es kommt deshalb bei den betroffenen Blogs in der Folge zu einer massiv erhöhten Anzahl von Login-Versuchen – „Brute Force Attack“. Was die Angriffswelle in diesem Fall so problematisch macht, ist die riesen Menge an infizierten PCs, die zum Einsatz kommt.

WordPress vor Angriffe schützen

Gemäss Experten geht es am Ende darum, aus den Servern ein neues Botnet aufzubauen. Das wäre dann um ein Vielfaches mächtiger als das jetzige, weil die Server beispielsweise eine wesentlich bessere Internetanbindung haben als infizierte PCs.

Die wichtigsten Massnahmen um ein WordPress zu schützen

Den Account „admin“ nach Möglichkeit ganz vermeiden. Er ist bei WordPress-Blogs so verbreitet, dass er – so wie auch in diesem Fall – als Hebel für den Angriff genutzt wird. In diesem Blog wird ebenfalls aufgezeigt, wie man den „admin“-Loginname ändert.

Eine weitere Möglichkeit WordPress vor Angriffe zu schützen gibt es, in dem man den Admin-Bereich von WordPress selbst mit einem Passwort schützt. Ohne dieses „Master-Passwort“ kommt man gar nicht erst auf die Login-Seite fürs back-end. Das kann gerade bei Brute-Force-Attacken sehr sinnvoll sein, da der automatische Angriff sehr früh abgefangen wird und den Server dadurch weniger belastet. Auch sollte das MySQL front-end nicht über „phpMyAdmin“ oder „MyAdmin“ in der URL abrufbar sein, hier sollte ein Apache Alias oder ein Symlink, z.B. „db_manager“ angelegt werden, damit ist man aus der Schusslinie von Brute-Force-Attacken, zusätzlich schützt auch ein htaccess-Passwort.

Schutz vor Angriffe mit fail2ban

WordPress vor Angriffe schützen

Noch effizienter und den Server nicht belastend, wirkt sich der Schutz vor Angriffe durch den Einsatz von fail2ban aus.

Dazu wird fail2ban installiert, hier bei CentOS, Fedora.

wget https://dl.fedoraproject.org/pub/epel/5/i386/epel-release-5-4.noarch.rpm
rpm -ivh epel-release-5-4.noarch.rpm
yum repolist
yum install fail2ban
chkconfig --add fail2ban
chkconfig fail2ban on
service fail2ban start

Bei Debian und Ubuntu kann fail2ban direkt aus dem Standard Repo installiert werden.

sudo apt install -y fail2ban

Nach der Installation wird die Filter Definition für WordPress-„wp-login.php“ erstellt.

vi /etc/fail2ban/filter.d/wp-auth.conf

[Definition]
failregex = ^<HOST> .* "POST .*wp-login\.php HTTP.*"
ignoreregex =

Und nun die jail-Konfiguration hinzufügen.

vi /etc/fail2ban/jail.conf

[wp-auth]
enabled = true
filter = wp-auth
action = iptables-multiport[name=wp-auth, port="http,https"]
         mail[name=wp-auth, dest=root]
logpath = /home/www/*/web/logs/access_log
bantime = 3600
maxretry = 6

Die Änderungen aktivieren mit service fail2ban restart

Es wird nun die Brute Force Attacke nach 6 fehlerhaften Login-Versuche, den Zugang für eine Stunde von der Firewall blockiert, geht die Attacke nach einer Stunde weiter, beginnt die Blockierung erneut.

Denial of Service Angriff auf xmlrpc.php

WordPress XMLRPC for Brute-Force-Angriffe schützen

Blogger und System Administratoren ist es bekannt, Brute-Force-Angriffe auf den Admin-Bereich sind sich die meisten schon gewohnt und behelfen sich mit Security-Plugins oder durch Restriktionen in der .htaccess Datei. Dabei sollte man die XMLRPC-Schnittstelle nicht ausser acht lassen, die zwei Hauptfunktionen ermöglicht: Pingback-API ermöglicht eine Vernetzung zwischen den Blogs und dient gleichzeitig als Schnittstelle, um WordPress über externe Programme verwalten zu können.

 

Aufgrund ihres Funktionsumfangs ist xmlrpc.php nicht nur beliebt bei den Blogger, sondern stellt auch für Angreifer ein attraktives Ziel dar, Angreifer fokussieren ihre Attacken daher zunehmend auf xmlrpc.php. Dabei kann ein DDOS-Angriff durch eine Vielzahl an Anfragen pro Sekunde den Server zur Überlastung bringen, oder durch hohe Datentraffic die dabei entsteht, das Netzwerk zum erliegen bringen.

Denial of Service Datatraffic
Denial of Service Datatraffic

xmlrpc.php mit Apache 2.4+ schützen

Die vollständige Deaktivierung der WordPress XMLRPC-Schnittstelle bei einem Apache 2.4+ Webserver unter /etc/httpd/conf/httpd.conf:

# Apache 2.4+
<Files xmlrpc.php>
    <RequireAll>
        Require all denied
    </RequireAll>
</Files>

xmlrpc.php mit Apache 2.2 schützen

Wer die Deaktivierung bei einem Apache 2.2 Webserver vornehmen will, kann dies in der /etc/httpd/conf/httpd.conf (Red Hat), bei debian /etc/apache2/apache2.conf vornehmen:

# Apache 2.2
<Files "xmlrpc.php">
    Order Deny,Allow
    Deny from all
</Files>

Danach den Webserver neu starten mit service httpd restart, oder systemctl restart httpd.service.

Die Apache Direktive kann auch in die .htaccess-Datei in der Docroot eingefügt werden.

Die Überprüfung geschieht in dem die Blog-URL mit anstehender xmlrpc.php aufgerufen wird, Beispiel:

https://<dein_blog>/xmlrpc.php

Es wird nun 403 Forbidden ausgegeben.

XMLRPC schützen mit fail2ban

Wer die XMLRPC-Schnittstelle nutzen möchte, ohne auf eine Schutzmassnahme verzichten zu müssen, für den eignet sich fail2ban, das Tool untersucht und filtert Attacken aus dem Apache Protokoll und blockiert die IP-Adresse des angreifenden Host für einige Zeit, die dauer der Blockierung kann bestimmt werden, fail2ban steuert die Kernel-Firewall, in dem iptables angewiesen wird die Angreifer IP zu blockieren (DROP) und verhindert so das keine schädliche Traffic und Systemauslastung entsteht. fail2ban verhindert nicht nur das der Angreifer kein Zugriff auf die xmlrpc.php hat, vielmehr wird der Host ganz blockiert und der POST durch DROP ins leere läuft, dadurch werden auch andere mögliche Attacken verhindert, was bei den zuvor geschilderten Schutzmassnahmen nicht zutrifft.

Die Installation von fail2ban auf CentOS 5.x (Red Hat) läuft wie folgt. Die Installation für CentOS 7 hier.

wget https://dl.fedoraproject.org/pub/epel/5/i386/epel-release-5-4.noarch.rpm
rpm -ivh epel-release-5-4.noarch.rpm
yum repolist
yum install fail2ban
chkconfig --add fail2ban
chkconfig fail2ban on
service fail2ban start

Nun die fail2ban Konfiguration für das logging vornehmen mit vi /etc/fail2ban/fail2ban.conf

[Definition]
loglevel = 3
logtarget = /var/log/fail2ban.log

Die Filter Definition geschieht mit dem erstellen einer neuen Datei unter /etc/fail2ban//filter.d/apache-xmlrpc.conf und fügt dabei folgende Zeilen ein:

[Definition]
failregex = ^<HOST> .*POST .*xmlrpc\.php.*
ignoreregex =

In der Konfigurationsdatei jail.conf den Filter unten am Dateiende einfügen, vi /etc/fail2ban/jail.conf

[apache-xmlrpc]

enabled = true
port = http,https
filter = apache-xmlrpc
action = iptables[name=xmlrpc, port=http, protocol=tcp]
logpath = /home/www/*/web/logs/access_log
maxretry = 6

Nun die Änderungen aktivieren mit service fail2ban restart

Überprüfen wie fail2ban arbeitet, lässt sich anhand der Logdatei ermitteln mit tail -f /var/log/fail2ban.log, falls bereits DDOS-Angriffe stattgefunden haben, wird die Eingabe iptables -vnL | grep fail2ban die Source-IP der geblockten Hosts ausgeben.