Alle Beiträge von Don Matteo

lebt in der Schweiz, ist System Engineer MCP bei A-Enterprise GmbH. Mitglied des UNBLOG Knowledge Network. Author und Blogger zu den Themen, Tutorials für Linux und Open Source.

Postfix mit SASL-Authentifizierung verwenden

SMTP-Server müssen entscheiden, ob ein SMTP-Client autorisiert ist E-Mails zu versenden, für die der Server selbst zuständig ist.

Simple Authentication and Security Layer (SASL) Integration Postfix


Diese Anleitung beschreibt, wie man ein MTA (Mail Transport Agent) Postfix unter CentOS 7 mit CyrusSASL zur SMTP-Authentifizierung (SMTP-Auth) erweitert. Danach können Clients E-Mails mittels SMTP-Auth versenden. Diese Anleitung ist geprüft unter CentOS Linux release 7.7.1908 (Core), mit Postfix v2.10.1 und Cyrus-SASL 2.1.26. Es wird davon ausgegangen das Postfix bereits konfiguriert ist und TLS (Transport Layer Security) implementiert ist.

Postfix implementiert die SASL Library nicht selbst, sondern verwendet vorhandene Implementierungen als Bausteine. Dies bedeutet, dass einige SASL-bezogene Konfigurationsdateien zu Postfix gehören, während andere Konfigurationsdateien zu der spezifischen SASL-Implementierung gehören, die Postfix verwenden wird.

Cyrus-SASL Installation

Als root die Pakete mit folgendem Command installieren:

yum install cyrus-sasl cyrus-sasl-plain -y

Die einzelnen SASL-Mechanismen werden als RPMs installiert.

Es folgt die Einbindung für Postfix, hierzu die modifikation in der Datei /etc/postfix/master.cf vornehmen:

==========================================================================
 service type  private unpriv  chroot  wakeup  maxproc command + args
 (yes)   (yes)   (yes)   (never) (100)
 ==========================================================================
 smtps     inet  n       -       n       -       -       smtpd
   -o syslog_name=postfix/smtps
   -o smtpd_tls_wrappermode=yes
   -o smtpd_sasl_auth_enable=yes
   -o smtpd_recipient_restrictions=permit_sasl_authenticated,reject

Damit Postfix mit SASL funktioniert, darf Postfix nicht im chroot-Verzeichnis laufen, Zeile smtps bei Position 5 (n).

SMTP-Auth für lokale Benutzer konfigurieren, wir editieren die Postfix Datei /etc/postfix/main.cf:

smtpd_tls_auth_only = no
smtp_use_tls = yes
smtpd_use_tls = yes
smtpd_sasl_auth_enable = yes
smtp_sasl_mechanism_filter = !gssapi, !login, static:all
smtpd_sasl_security_options = noanonymous
smtpd_sasl_tls_security_options = noanonymous
smtpd_sasl_type = cyrus
smtpd_sasl_path = smtpd 

Die Konfiguration von Cyrus-SASL erfolgt durch zwei Dateien. Die erste Datei /etc/sysconfig/saslauthd kann übernommen werden:

# Directory in which to place saslauthd's listening socket, pid file, and so
# on.  This directory must already exist.
SOCKETDIR=/run/saslauthd

# Mechanism to use when checking passwords.  Run "saslauthd -v" to get a list
# of which mechanism your installation was compiled with the ablity to use.
MECH=pam

# Additional flags to pass to saslauthd on the command line.  See saslauthd(8)
# for the list of accepted flags.
FLAGS=

Die SASL-Mechanismen PLAIN und LOGIN, CRAM-MD5 und DIGEST-MD5 kommen oft zum Einsatz, hierfür ist die Konfigurationsdatei /etc/sasl2/smtpd.conf zuständig, die bereitstellung wurde ebenfalls bei der Installation durchgeführt:

pwcheck_method: saslauthd
mech_list: plain login CRAM-MD5 DIGEST-MD5

Nun Cyrus-SASL Library Daemon starten und den systemd autostart aktivieren, anschliessend Postfix re-starten:

systemctl start saslauthd
systemctl enable saslauthd
systemctl restart postfix 

Der SMTP-Submission Support auf Port 587 ist nun aktiviert, überprüfen lässt sich dies mit folgendem Kommando:

ss -tuln4 | grep 587
tcp    LISTEN     0      100       *:587                  *:*

Zur Authentifizierung am SMTP-Gateway wird nun ein Benutzer erstellt, dieser E-Mails über den MTA versenden soll:

adduser -M -s /sbin/nologin User24
passwd User24

Eine lokale UserID ist für unsere Anforderung hier ausreichend, Cyrus-SASL unterstützt weiter LDAP und SQL, um mit beispielweise Kopano oder einem AD Verzeichnisdienst zu interagieren.

Cyrus-SASL SMTP-Auth Testen

Welche Mechanismen zur Authentifizierung innerhalb von STARTTLS unterstützt werden, kann mit OpenSSL überprüft werden:

openssl s_client -connect mail.relayhost.net:587 -starttls smtp

In der Ausgabe von openssl ein EHLO übergeben:

EHLO Hans
 250-mail.relayhost.net
 250-PIPELINING
 250-SIZE 27262976
 250-ETRN
 250-AUTH PLAIN LOGIN CRAM-MD5 DIGEST-MD5
 250-ENHANCEDSTATUSCODES
 250-8BITMIME
 250 DSN

Ist OpenSSL nicht vorliegend, kann dazu auch Telnet genutzt werden, es wird zum Gateway mail.relayhost.net über Port 587 eine Verbindnung hergestellt, dazu kann auch PuTTY oder KiTTY verwendet werden.

KiTTY Configuration

Nun möchten wir uns beim Gateway (MTA) Authentifizieren. Der Benutzername und das Passwort muss im base64-codierten Format an das SMTP-Gateway übertragen werden, Hierzu gibt man die folgenden Befehlszeilen ein, um die base64-Codierung für den Benutzername und das Passwort zu erhalten.

echo -en "userxy" | base64
dXNlcnh5
echo -en "password" | base64
cGFzc3dvcmQ=

Die SASL SMTP-Auth Konfiguration und Authentifizierung überprüft man wie folgt mit ausführen der folgenden Zeilen im Terminal, nach Eingabe von AUTH LOGIN der mit Base64 codierte Benutzername und das Passwort einfügen.

AUTH LOGIN
dXNlcnh5
cGFzc3dvcmQ=
$ telnet mail.relayhost.net 25
Trying mail.relayhost.net...
Connected to mail.relayhost.net
Escape character is '^]'.
220 mail.relayhost.net ESMTP MAIL Service ready at  Sat, 12 Mar 2019 09:26:12
EHLO smtp.example.com
250-smtp.example.com Hello
250-AUTH=LOGIN
250-AUTH LOGIN
250-TURN
250-SIZE 2097152
250-ETRN
250-PIPELINING
250-DSN
250-ENHANCEDSTATUSCODES
250-8bitmime
250-BINARYMIME
250-CHUNKING
250-VRFY
250 OK
AUTH LOGIN
334 VXClcm5hbWU6
dXNlcnh5
334 UGFzc4dvcmQ8
cGFzc3dvcmQ=
235 2.7.0 Authentication successful

Die Ausgabe SMTP-Auth von Postfix mit Cyrus-SASL.

Die oben kodierten Credentials bei den 334 Prompts einfügen, hier bei Zeile 24 als userxy und bei Zeile 26 unser password.

  Ein 250 STARTTLS in der Ausgabe zeigt die Voraussetzungen, das Klartext-Benutzernamen mit Passwort durch STARTTLS geschützt an das SMTP-Gateway übermittelt werden.

Eine weitere einfache Möglichkeit gibt es mit SMTPConsole ein SMTP-Gateway zu testen.

SMTPConsole

Überwachter Ordnerzugriff

Viren und Bedrohungsschutz von Windows 10 blockiert das speichern von Dateien, dann wenn Überwachter Ordnerzugriff aktiviert wurde.

Mit Tamper Protection (Manipulationsschutz) führte Microsoft ab Windows 10 Version 1903 eine Option ein, über die sich der Manipulationsschutz für den Windows Defender ein- und ausschalten lässt. Der Microsoft Defender bietet Schutz vor Änderungen an wichtigen Sicherheitsfunktionen. Mit Windows 10 Build 1909 wurde der integrierte Viren- und Bedrohungsschutz für Windows-Systemordner weiter verstärkt. Zusätzlich können weitere Speicherbereiche geschützt werden, dabei kann es vorkommen dass beim Bearbeiten von Dateien das Speichern verhindert wird, es erscheint folgender Fehler.

Symptom

Datei wurde nicht gefunden.
Überprüfen Sie den Dateinamen und wiederholen Sie den Vorgang.

Ursache

Sind bei der Einstellung unter Windows-Sicherheit, Viren und Bedrohungsschutz unter überwachter Ordnerzugriff Speicherbereiche hinzugefügt, wird möglicherweise das Speichern von Dateien in den Ordnern verhindert und blockiert.

Lösung

Unter Einstellungen – Windows-Sicherheit – Viren- & Bedrohungsschutz – Überwachter Ordnerzugriff, können Ordner ausgeschlossen werden, oder die Option kann ganz deaktiviert werden.

Geschützte Ordner verwalten

Zu Viren- & Bedrohungsschutz – Überwachter Ordnerzugriff.

Unter Geschützte Ordner können Speicherbereiche hinzugefügt und wieder entfernt werden.

Was ist überwachter Ordnerzugriff?

Der überwachte Ordnerzugriff (Controlled Folder Access). Es hindert verdächtige Programme am Ändern oder Anlegen von Dateien in geschützten Verzeichnissen wie Dokumente, Bilder, Favoriten oder Desktop. Das Feature lässt sich zentral über Gruppen­richt­linien konfigurieren, um beispielsweise zusätzlichen Apps den Zugriff zu erlauben.

Defender Antivirus untersucht alle ausführbaren Dateien (.exe, .com, .dll, etc.) und bestimmt, ob diese sicher oder möglicherweise schädlich sind. Das Feature blockiert nicht nur Malware. Allzu oft auch harmlose Apps und scheut auch nicht davor zurück PowerShell abzuweisen.

Bei Controlled Folder Access handelt es sich wie bei Smartscreen um ein reputations­basiertes Verfahren. Das die Bedrohung durch Programme anhand der Häufigkeit ihres Auftretens, ihrer Herkunft oder ihres Verhaltens beurteilt.