E-Mail policyd-spf Postfix SPF-Datensatz

4
(4)

E-Mail SPF-Datensatz und policyd-spf in Postfix

Mailserver (MTA) benötigen neben einem A Record, dem MX und dem PTR Eintrag, zusätzlich auch einen SPF-Datensatz im DNS.

Was sind SPF-Records

SPF (Sender Policy Framework) ist ein Verfahren zur Sender-Authentifizierung. SPF ist wie DKIM ein Datensatz vom Typ TXT des DNS, die dazu beitragen sollen, E-Mail-Spoofing zu verhindern und bei der Zustellung der eigenen E-Mails diese als legitim zu identifizieren. Auch soll verhindert werden das E-Mails beim Empfänger nicht im Junk-Mail-Ordner landen. Wenn eine Domain durch E-Mail-Spoofing missbraucht wird, landen die E-Mails wahrscheinlich im Spam-Ordner des Empfängers.

Der SPF-Datensatz gibt an, welche Hosts oder IP-Adressen E-Mails im Namen einer Domain senden dürfen. Sie sollten nur dem eigenen Mailserver oder dem Server des Internetdienstanbieters erlauben, E-Mails für diese Domain zu senden.

SPF-Datensatz im DNS Erstellen

Ein SPF-Datensatz ist ein DNS-Eintrag der zur DNS-Zone einer Domain hinzugefügt wird. Der SPF-Eintrag in einer DNS-Zone kann wie folgt aussehen:

@   IN   TXT   "v=spf1 a mx ~all"

Bei der Domain-Verwaltung eines Internet-Webhosting Anbieter kann dies dann etwa wie folgt aussehen.

E-Mail policyd-spf Postfix SPF-Datensatz
  • TXT zeigt an, dass dies ein TXT-Datensatz ist.
  • v=spf1 gibt an, dass dies ein SPF-Datensatz ist und die SPF-Datensatzversion SPF1 ist.
  • mx bedeutet, dass alle in den MX-Datensätzen aufgeführten Hosts E-Mails für die Domain senden dürfen, alle anderen Hosts sind nicht zugelassen.
  • -all Fail – Server die nicht im SPF-Datensatz aufgeführt sind, sind nicht autorisiert E-Mails zu senden (nicht konforme E-Mails werden abgelehnt).
  • ~all Softfail – gibt an, dass E-Mails dieser Domain nur von Hosts stammen sollen, die im SPF-Datensatz angegeben sind. Von anderen Hosts gesendete E-Mails werden als gefälscht gekennzeichnet. Mögliche Alternativen sind +all, ?all, diese jedoch selten verwendet werden.
  • +all – Es wird dringend empfehlen, diese Option nicht zu verwenden. Der Tag ermöglicht es, E-Mails von dieser Domain zu senden.
  • include – Eine zusätzliche SPF-Anfrage zur im Include-Statement angegebenen Domain die die IP-Adresse des Senders enthält.

Um zu überprüfen das der SPF-Record im öffentlichen Internet aufgelöst wird, ist das Dienstprogramm dig auf dem Linux Host wie folgt zur Abfrage anzuwenden:

$ dig domain.com TXT +short
"v=spf1 a mx ~all"

An einem Windows Computer kann nslookup in einer Eingabeaufforderung (cmd) ausgeführt werden, die Änderung kann je nach TTL eine Verzögerung haben:

C:\> nslookup -type=txt domain.com

In der PowerShell dient Resolve-DnsName mit folgendem Befehl:

PS C:\> Resolve-DnsName -Name domain.com -type TXT | ft -a

Name       Type TTL  Section Strings
----       ---- ---  ------- -------
domain.com TXT  3485 Answer  {v=spf1 a mx ~all}

Es können auch Online SPF-Validator wie mxtoolbox verwendet werden, um zu überprüfen welche Hosts die E-Mails der eigenen Domain senden dürfen.

Postfix SPF Policy Agent pypolicyd-spf

Wir benötigen für unseren Postfix SMTP-Server noch die Anweisung, den SPF-Datensatz eingehender E-Mails zu überprüfen, um gefälschte E-Mails zu erkennen. Installiere hierzu als root das Paket pypolicyd-spf aus dem EPEL-Repository:

yum install epel-release
yum install pypolicyd-spf

Füge dann einen Benutzer für Policyd-SPF hinzu:

adduser -U -M -s /bin/false policyd-spf

Postfix Master-Konfiguration

Bearbeite nun die Postfix-Master-Konfigurationsdatei master.cf:

vi /etc/postfix/master.cf

policyd-spf  unix  -       n       n       -       0       spawn
    user=policyd-spf argv=/usr/libexec/postfix/policyd-spf

Füge die Zeilen am Ende der Datei master.cf hinzu, hierdurch wird Postfix angewiesen den SPF-Richtliniendämon zu starten. Policyd-SPF wird als Benutzer policyd-spf ausgeführt.

  Policyd-SPF sollte nicht in einer chroot-Umgebung ausgeführt werden.

Speichere und schliesse nun die Datei.

Postfix Hauptkonfiguration

Bearbeite als Nächstes die Postfix-Hauptkonfigurationsdatei main.cf:

vi /etc/postfix/main.cf

policyd-spf_time_limit = 3600
smtpd_recipient_restrictions =
   permit_mynetworks,
   permit_sasl_authenticated,
   reject_unauth_destination,
   check_policy_service unix:private/policyd-spf,
   permit

Die Zeile mit policyd-spf sollte nach reject_unauth_destination zu stehen kommen. Speichere anschlissend die Datei und starte dann Postfix neu:

systemctl restart postfix

SPF-Überprüfung der E-Mail

Wenn jetzt eine E-Mail von deiner Domain mit einem SPF-Datensatz empfangen wird, werden die SPF-Prüfergebnisse im RAW E-Mail-Header angezeigt. Der folgende Header gibt an, dass der Absender der E-Mail von einem autorisierten Host gesendet wurde.

Received-SPF: Pass (mailfrom) identity=mailfrom;

Postfix protokolliert mit syslog die SPF-Prüfergebnisse in maillog in etwa wie folgt.

Jul 19 07:10:38 mailhub policyd-spf[24382]: Pass; identity=helo; client-ip=12.34.56.78; helo=mail77-192.srv2.com; envelope-from=return@news.domain.com; receiver=max.muster@domain.com

Fazit

Dieser Beitrag zeigt die Anwendung und Konfiguration von SPF (Sender Policy Framework) unter Postfix. Für die E-Mail-Sender-Authentifizierung. Der SPF-Datensatz für E-Mails des Typ TXT des DNS wird von Postfix mit policyd-spf überprüft, auf das Vorhandensein der Sender Domain. Das dazu beitragen sollen, E-Mail-Spoofing zu verhindern und bei der Zustellung der eigenen E-Mails diese als legitim zu identifizieren.

Wie hilfreich war dieser Beitrag?

Klicke auf die Sterne um zu bewerten!

Durchschnittliche Bewertung 4 / 5. Anzahl Bewertungen: 4

Bisher keine Bewertungen! Sei der Erste, der diesen Beitrag bewertet.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert